Das Opernstudio spielt: Der Vetter aus Dingsda

Nächste Vorstellung am 8.10. um 18:30 Uhr

Alle Vorstellungstermine:

 

 

Sa, 30. September 2023 - 18:30 - Mehrzweckhalle Weiher (Schulstr. 1) 

 

So, 8. Oktober 2023 - 18:30 - Alex-Huber-Forum Forst

 

Sa, 14. Oktober 2023 - 18:30 - Wellensiek & Schalk Oberhausen-Rheinhausen

 

So, 15. Oktober 2023 - 18:30 - Kunsthof Bruchsal

 

So, 22. Oktober 2023 - 18:30 - Sporthalle Münzesheim

 

Sa, 28. Oktober 2023 - 18:30 - Altenbürghalle Karlsdorf-Neuthard

 

Kartenreservierung über unser Google-Formular hier:

Eintritt: 14,00 €, erm. 10,00 €

Lesen Sie hier den Artikel aus den Badischen Neuesten Nachrichten über unsere neueste Produktion "Der Vetter aus Dingsda" von Eduard Künneke (4.10.2023):

Stückeinführung "Der Vetter aus Dingsda" von Eduard Künneke

Der „Vetter aus Dingsda“ von Eduard Künneke beginnt mit zwei Menschen, die es sich schmecken lassen: Onkel Josse und Tante Wimpel sind die Vormunde von Julia de Weert, die ein gewaltiges Vermögen geerbt hat, welches die beiden hemmungslos in Wein und Schnitzel umsetzen. Julia und ihre beste Freundin Hannchen fiebern indes dem Tag entgegen, an dem Julia endlich für volljährig erklärt wird und dem Joch ihrer Vormunde entkommen kann. Aber in Wirklichkeit träumt Julia davon, dass ihr Vetter Roderich de Weert, der sich vor sieben Jahren nach einem Streit mit Onkel Josse nach Batavia (heute: Jakarta, Indonesien) absetzte, aus seinem Exil wiederkehrt, um sie zu heiraten.

Während Julia seitdem jede Nacht sehnsüchtig den Mond anschmachtet, lässt Roderich nichts von sich hören. Doch dann taucht plötzlich ein Fremder auf, der Julia überraschend gut gefällt. Aber warum nur will er seinen Namen nicht verraten?

Oberflächlich betrachtet, ist der „Vetter“ eine einfache „Girl meets Boy“ Geschichte, die dank der operetten-typischen Irrungen und Wirrungen inklusive Rollen- und Kostümwechseln großen Spaß macht. Aber das leichte Sujet täuscht nicht darüber hinweg, dass sich hier ernsthafte Konflikte auftun, die den zunächst schablonenhaft anmutenden Figuren Tiefe verleihen. Zum einen ist da die Hauptfigur Julia mit ihrer Fixierung auf einen phantomhaften, fernen Geliebten und zum anderen der geheimnisvolle Fremde, der sich an die reiche Erbin heranmacht und sich gleichzeitig in sie verliebt. Ganz zu schweigen von dem Generationenkonflikt zwischen den genusssüchtigen Alten und den jungen Leuten, die um ihre Freiheit und um ihr Glück kämpfen müssen.

Der „Vetter aus Dingsda“ gilt als das erfolgreichste Werk von Eduard Künneke (1885-1953), neben anderen Operetten, wie zum Beispiel „Glückliche Reise“. Uraufgeführt wurde sie 1921 und fällt damit in die Ära der Berliner Operette, welche Anfang des 20. Jahrhunderts entstand. Typische Vertreter sind die Komponisten Paul Lincke, Oscar Straus oder Walter Kollo, später nach dem ersten Weltkrieg kamen Paul Abraham, Ralph Benatzky und eben Eduard Künneke hinzu. Im Gegensatz zur Wiener Operette ist die Berliner Operette sehr viel frecher und musikalisch schwungvoller.

Eduard Künneke muss als musikalische Hochbegabung angesehen werden, wenngleich er sich nicht für die Genie-Laufbahn, sondern für das Theaterleben entschied. Er war Kapellmeister an verschiedenen Opern- und Schauspielhäusern und kam dabei mit dem gesamten Spektrum der damaligen Unterhaltungsmusik in Berührung, was sich in seinem Kompositionsstil niederschlug. Daher erscheint der „Vetter“ als Sammelsurium von verschiedensten Tanzstilen: Foxtrott, Walzer, Boston Valse (langsamer Walzer), bis Polka und Tango.

Doch das geschulte Ohr erkennt auch leicht die Anklänge an Wagner (Lohengrin), Humperdinck (Hänsel und Gretel) und Puccini (La Bohème), die Künneke äußerst geschickt verwebt, um die einzelnen Szenen erzählerisch auszuloten.

Wenn man ungnädig sein wollte, könnte man behaupten, dass Künneke keinen eigenen Stil entwickelt hätte und vielmehr rein kommerziell komponierte, denn er bringt charmant alles zusammen, was das Publikum seiner Zeit gerne hörte. Doch ganz im Gegenteil ist „Der Vetter aus Dingsda“ eine sehr abwechslungsreiche Operette mit einer ganzen Reihe von Ohrwürmern, die ihre Genialität dadurch beweisen, dass man sie nur schwer wieder loswird.

 

Für die Version des Opernstudio Bruchsal haben wir uns ein raffiniertes Spiel mit den Geschlechtern erlaubt, das Stück kaum, aber dafür das Bühnenbild reduziert und uns bis zur Unkenntlichkeit kostümiert, um uns voller Elan in die Musik zu werfen. Das Einzige was Sie davon abhalten könnte sich unseren Vetter anzusehen, ist die Angst vor geballter Frauenpower oder vor Ohrwürmern. Gegen beides ist kein Kraut gewachsen, also wünschen wir Ihnen hemmungslosen Spaß mit dem spielfreudigen Ensemble unter der Regie von Stefan Degen und der musikalischen Leitung von Mirai Nakahira am Klavier.

Impressionen von der Produktion "Christoph Columbus" nach Jacques Offenbach

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Singen, tanzen, Theater machen auf den Brettern, die die Welt bedeuten - das hat sich das Ensemble des Opernstudios der MuKs Bruchsal auf die Fahnen geschrieben. Wir bringen jährlich eine neue Musiktheaterproduktion heraus - Mitmachen erwünscht ob auf, hinter und neben der Bühne.

Neue Mitsänger*innen, Zuschauer*innen, Bühnenhelfer*innen sind uns immer herzlich willkommen.

Szenenbild "Drei junge Damen" - Der Mikado (2017)
Szenenbild "Drei junge Damen" - Der Mikado (2017)

Szenenbild "Titania's Arie" - Shakespeare Gala (2016)
Szenenbild "Titania's Arie" - Shakespeare Gala (2016)

Bildergalerie

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte...

... und Sänger sind auf Bildern ganz besonders ausdrucksvoll. Sehen Sie in unserer Bildergalerie Eindrücke aus vergangenen Produktionen mit der ganzen Bandbreite "sängerischer Leidenschaft" und "bunten Bühnentreibens".


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Szenenbild "Shakespeare's Begrüßung" - Shakespeare Gala (2016)
Szenenbild "Shakespeare's Begrüßung" - Shakespeare Gala (2016)